Inklusion Hand halten

Inklusion heißt übersetzt 'Zugehörigkeit'

Wenn jeder Mensch – behindert oder nicht – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz oder bei Freizeitaktivitäten, ist das gelungene Inklusion. Dann ist es normal, verschieden zu sein. Jeder ist willkommen. Und davon profitieren alle: z.B. durch den Abbau von Hürden, damit die Umwelt für alle zugänglich wird und auch durch weniger Barrieren in den Köpfen, mehr Offenheit und ein besseres Miteinander. Und genau das ist unser Ziel in Geesthacht.

Miteinander macht´s einfach!

In Geesthacht sollen sich alle Menschen wohl fühlen können, alle die gleichen Rechte haben und damit auch die Möglichkeit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Kurz gesagt: in Geesthacht soll Inklusion in der ganzen Stadt gelebt werden.
Nun kann eine Stadt aber nicht von einem Tag auf den anderen komplett barrierefrei werden. Deshalb werden in einem Prozess mit den Betroffenen Ideen erarbeitet. Gleichzeitig entwickelte die BfG derzeit eine Übersicht, wo Handlungsbedarf besteht und wie die Barrieren abgebaut werden können. Dabei geht es beispielsweise um Gehwegabsenkungen, um behindertengerechte Bushaltestellen, aber auch um einfache Sprache. Aktuell werden die Themen gesammelt und auf Machbarkeit sowie Finanzierbarkeit geprüft.
Einiges lässt sich sicherlich ohne großen Aufwand umsetzen. Hauptziel ist es, Bürger dafür zu sensibilisieren, dass es auch aufgrund des demographischen Wandels und der Zuwanderung immer mehr Menschen gibt, die im Gehen, Sehen, Hören oder auch Verstehen eingeschränkt sind und Erleichterungen benötigen. Geesthacht muss und soll Barriere-ärmer werden!

Wer profitiert von dem Prozess?

Alle. Denn mit Blick auf den demographischen Wandel oder auch die aktuelle Flüchtlingsthematik wird schnell deutlich, es gibt verschiedenste Barrieren, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben oft erschweren.
Ein Beispiel: Ein einfacher Zugang ist ein Gewinn für Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen gleichermaßen. Texte in leichter Sprache oder Bebilderungen nutzen auch vielen anderen Menschen, die wenig Deutsch sprechen, die nicht lesen können oder sich an einem Ort nicht auskennen. Barrierefreiheit geht auch deshalb Menschen ohne Einschränkung etwas an, weil sie irgendwann womöglich selbst auf gut zugängliche Gebäude, Leichte Sprache oder die Kommunikation über Computer angewiesen sind.

Denn Tatsache ist: Nur vier Prozent aller Behinderungen sind angeboren. Jeder zehnte in Deutschland hat eine Behinderung. In den allermeisten Fällen löst eine Krankheit die Behinderung aus, auch Unfälle können eine Ursache sein. Gut ein Viertel der Menschen mit Schwerbehinderung ist 75 Jahre und älter. Die Hälfte ist zwischen 55 und 75 Jahren alt.


Ganz wichtig zu wissen:
Inklusion ist ein Menschenrecht. Seit 2008 gibt es die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, die besagt, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Rechte haben wie Menschen ohne Behinderung. Auf nationaler Ebene, auf Länderebene und eben auch auf kommunaler Ebene, gilt es Barrieren abzubauen, die die Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit verwehren. Und es gilt, aufzupassen, dass keine neuen Barrieren entstehen.